Feierte die „Kommunalpolitische Radtour“ der lokalen CDU heuer eventuell ihren 40. Geburtstag? Klipp und klar zu beantworten ist das nicht. Denn Stadtverbandsvorsitzender Volker Wiegand hat zwar herausgefunden, dass eine solche Tour im Jahr 1985 belegt ist. Allerdings ist er sich zugleich sicher, dass diese nicht die allererste war.

Jedenfalls galt für die aktuelle CDU-Drahteselrundreise zu jetzigen und künftigen kommunalpolitischen Brennpunkten das, was auch für die allermeisten anderen dieser Touren galt: Sie erhielt großen Zuspruch. So gesehen, durfte sich Trudbert Orth als Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rathaus, wohl zu Recht über eine erfolgreiche Traditionsveranstaltung freuen.

Sehr wichtig zum Tourprolog am Rathaus war ihm, dem jüngst verstorbenen SPD-Stadtrat Alexander Pfisterer zu bescheinigen, dass man mit diesem sehr gut habe zusammenarbeiten können. Dem damit verbundenen „Stillen Gedenken“ an den Ratskollegen folgte Trudbert Orths folgender Befund: „Wir haben in Eppelheim mit der SPD und der Eppelheimer Liste eine fraktionsübergreifende Gemeinschaft gefunden.“

Nicht in besagte Gemeinschaft einbinden wollte er eine „andere Partei im Gemeinderat“. Und zwar deshalb, weil diese Partei „eigentlich keine Partei ist, sondern ein Sammelsurium grüner Ansichten“. Als „große Themen in Eppelheim“ nannte er schlussendlich den innerörtlichen Verkehr sowie die geplante Bahntrasse. Letztere spielte auch im Grußwort des CDU-Landtagsabgeordneten Andreas Sturm eine Rolle.

Nämlich insofern, als er die auch an der Radtour teilnehmende Bürgermeister Patrizia Rebmann dafür lobte, in Sachen eben dieser Trasse frei nach dem Motto „Vorsicht, da kommt was!“ frühzeitig mit allen Kontakt aufgenommen zu haben. Denn neben den „großen Themen, die uns hier belasten“, gebe es nun mal auch die kommunalen Probleme.

Erste Tourstationen waren der Bauhof und der Rewe-Parkplatz im Gewerbegebiet im Norden Eppelheims, wobei diese beiden Stopps laut Trudbert Orth sogar aus gleich zwei guten Gründen erfolgten. Denn erstens soll dieses Gebiet neu geordnet werden, was einige Veränderungen nach sich ziehen werde. Und zweitens müsse das dortige Verkehrsproblem gelöst werden, etwa in der Seestraße, die geradezu im Verkehr ersticke.

„Wir brauchen“, so seine Forderung, „dringend den Absauger in Richtung Norden.“ Denn es sei ein Unding, dass jene Verkehrsteilnehmer aus dem nördlichen Gewerbe- und Wohngebiet, die nach Wieblingen wollten, zuerst in die Eppelheimer Mitte hineingeleitet und dann dort verteilt würden. Doch funktioniere ein Verkehrsabsauger an der Eppelheimer Peripherie nur über Heidelberger Gebiet.

Zugleich sei es aber so, dass Heidelberg bei der künftigen Anbindung von Patrick-Henry-Village ja auch etwas von Eppelheim wolle. Folglich müsse ein Kompromiss gefunden werden. Genau zu diesem „Zukunftsthema“ werde es denn auch im September ein Gespräch mit OB Eckart Würzner und Baubürgermeister Jürgen Odszuck von der Heidelberger Stadtverwaltung geben.

Für den nächsten Halt am Nordeingang des Friedhofs führte er zwei Argumente ins Feld. Zum einen dessen vorgesehene Erweiterung sowie zum anderen die Debatte über neue Bestattungsformen. Danach radelte die Gruppe an die Westgrenze der Stadtgemarkung. Also dahin, wo die Deutsche Bahn den Bau einer Güterverkehrsstrecke ins Auge fasst, die, so Trudbert Orth, „wir jedoch auf gar keinen Fall wollen“.

In dieser Hinsicht setze sich Eppelheim ein für einen engen Schulterschluss mit anderen betroffenen Kommunen wie Oftersheim, Plankstadt, Sandhausen und Walldorf sowie den Heidelberger Siedlungen Kurpfalzhof und Neurott. Letzten Endes solle die Radtour auch dazu dienen, den Leuten konkret aufzuzeigen, wie „es tatsächlich aussehen würde, wenn dort Güterverkehr stattfindet“.

Fotos: Werner Popanda