59. Kreisparteitag mit Vorstandswahlen / Karl Klein zum Ehrenvorsitzenden gewählt

St. Leon-Rot. Die CDU Rhein-Neckar hat einen neuen Kreisvorsitzenden: Am vergangenen Samstag wählten die 204 im Veranstaltungszentrum „Harres“ anwesenden CDU-Delegierten auf ihrem 59. Kreisparteitag mit einer Zustimmung von 92,9 Prozent den Landtagsabgeordneten Dr. Albrecht Schütte an die Spitze ihres Kreisverbandes. Der 50-jährige promovierte Physiker folgt damit seinem ehemaligen Landtagskollegen Karl Klein nach.

Klein hatte den Kreisvorsitz Ende 2018 zunächst kommissarisch übernommen, nachdem sein Vorgänger, der ehemalige Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Stephan Harbarth, nach seiner Wahl zum Bundesverfassungsrichter alle politischen Ämter niedergelegt hatte. Auf dem 58. Kreisparteitag im Jahr 2019 war der 65-jährige Politiker dann zum CDU-Kreisvorsitzenden gewählt worden.

In seinem Rechenschaftsbericht ging Klein auf die zahlreichen Veranstaltungen der CDU Rhein-Neckar ein, fand mit Blick auf die vergangene Bundestagswahl deutliche Worte in Richtung Bundes-CDU und dankte allen Mitgliedern für ihre Treue. Bei der Landtagswahl 2021 hätte die CDU mit Christiane Staab (WK Wiesloch), Dr. Albrecht Schütte (WK Sinsheim) und Andreas Sturm (WK Schwetzingen) wieder drei Mandate erreicht, Julia Philippi (WK Weinheim) habe den Einzug in den Landtag knapp verpasst. Bei der Bundestagswahl sei es mit Olav Gutting und Moritz Oppelt gelungen, wieder die Direktmandate in den Wahlkreisen Bruchsal-Schwetzingen und Rhein-Neckar zu gewinnen. Im Wahlkreis Heidelberg-Weinheim habe Alexander Föhr ebenfalls einen starken Wahlkampf geführt. „Ich bin zuversichtlich, dass Alexander Föhr mit seinem ersten Nachrückerplatz auf der Landesliste noch die Chance hat, während der Legislaturperiode in den Bundestag einzuziehen“, sagte Klein. Es gelte nun, die CDU sowohl personell als auch in Teilen inhaltlich neuaufzustellen.

Klein: „Wann, wenn nicht jetzt, ist die Zeit, dies zu tun, die Zukunft anzugehen und kommende Wahlen in den Blick zu nehmen.“ Aus diesem Grund verzichte er, wie bereits bei der zurückliegenden Landtagswahl, auf eine erneute Kandidatur für den Kreisvorsitz.

Stehende Ovationen für Karl Klein

Klein dankte für das stets sehr gute Miteinander sowie die vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Es war mir eine Ehre, Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Rhein-Neckar sein zu dürfen“, so der Mühlhausener Christdemokrat. Mit stehenden Ovationen zollten die CDU-Delegierten ihrem scheidenden Kreisvorsitzenden Dank, Respekt und Anerkennung. Und die CDU Rhein-Neckar hatte noch eine Überraschung für Klein parat: Auf Vorschlag von Schütte wählte die Versammlung Klein für sein jahrzehntelanges Engagement in verschiedenen politischen Ämtern zu ihrem Ehrenvorsitzenden. Neben dem ehemaligen Staatsminister im Bundeskanzleramt Bernd Schmidbauer ist Klein damit der zweite Christdemokrat, dem diese besondere Ehre nunmehr zuteil wurde.

Partei mit zeitlosem Wertekompass

In seiner Vorstellungsrede ging Dr. Albrecht Schütte MdL unter anderem auf die Erfolge der letzten Jahre ein – „Schauen Sie nur, wie Deutschland im Vergleich zu Nachbarländern durch die Coronakrise gekommen ist und kommt –, skizzierte unter anderem mit Blick auf die veränderte geopolitische Lage, die technische Entwicklung, den Klimaschutz und die älter werdende Gesellschaft einige der großen Herausforderungen, vor welchen das Land stehe. Schütte machte hierbei deutlich: „Wir sind die Partei, die einen Wertekompass hat, der in ganz wesentlichen Punkten zeitlos ist und der uns genau deshalb hilft, neue Herausforderungen anzunehmen und zu bewältigen.“

Von seiner Partei forderte Schütte eine Neuaufstellung, die auch ein neues Grundsatzprogramm erfordere. Die Führung der Union habe in den letzten Monaten an der Basis vorbei gehandelt: „Jetzt muss ein Prozess beginnen, bei dem die gesamte Partei miteingebunden wird.“ Dies werde er auch gegenüber der Parteiführung unmissverständlich artikulieren: „Sie können sich darauf verlassen, dass ich Ihre Meinung nach oben trage.“ Ein ganz wesentliches Anliegen als Kreisvorsitzender sei für ihn die enge Zusammenarbeit mit der Parteibasis: „Sie sind die Seele und der Motor unserer Partei.“

Zwischen den Wahlgängen sprachen die kommissarische CDU-BW-Generalsekretärin Isabell Huber MdL, der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion Frank Werner, Alexander Föhr, der Europaabgeordnete Daniel Caspary und Prof. h.c. Dr. Karl A. Lamers Grußworte. Langanhaltenden Applaus und ebenfalls stehende Ovationen gab es für Lamers, der 27 Jahre lang als Mitglied des Deutschen Bundestages parlamentarisch gearbeitet hatte.
Seitens der Abgeordneten waren ferner Olav Gutting MdB, Moritz Oppelt MdB, Christiane Staab MdL und Andreas Sturm MdL anwesend.

Der neue 24-köpfige Kreisvorstand der CDU Rhein-Neckar sieht nunmehr wie folgt aus:

Kreisvorsitzender: Dr. Albrecht Schütte MdL (Bammental). Stellvertretende Kreisvorsitzende: Annette Dietl-Faude (Oftersheim), Dr. Bastian Schneider (Ladenburg) und Oberbürgermeister Marcus Zeitler. Kreisschatzmeister: Karl-Albrecht Knopf (St. Leon-Rot). Kreisschriftführerin: Brigitte Gutfleisch. Kreispressesprecher: Matthias Busse (Plankstadt). Internetbeauftragter: Alexander Braun (Eberbach). Mitgliederbeauftragter: Andreas Staab (Walldorf). Beisitzer: Anna Köhler (Sandhausen), Christiane Haase (Schriesheim), Stephanie Kretz (Mühlhausen), Luisa Rudnik (Schwetzingen), Janick Zeier (Neckarbischofsheim), Dr. Katharina Kohlbrenner (Ilvesheim), Sebastian Kühn (Baiertal), Boris Schmitt (Epfenbach), Jutta Hilswicht (Wiesloch), Ingeborg Vogt (Dossenheim), Dr. Jörn Döring (Wiesloch), Sascha Pröhl (Weinheim). Rainer Hege (Heddesheim), Alexander Grams (Schönau) und Dr. Jutta Schmitz-Rixen (Ladenburg). (Text/Foto: Matthias Busse)

Bild: Kerl Klein, Dr. Albrecht Schütte, MdL

Die Eppelheimer Bürgerinnen und Bürger können das Büro des Landtagsabgeordneten Andreas Sturm in der Rathausstraße 2 in Hockenheim ab dem 18. Oktober zu folgenden Zeiten besuchen: Montag von 10-12 Uhr, Mittwoch und Donnerstag von 10-12 Uhr und von 16-18 Uhr sowie nach Absprache. Für eine Terminvereinbarung nehmen Sie bitte per Mail Andreas.Sturm@cdu.landtag-bw.de oder per Telefon 06205 3640571 Kontakt auf. Aktuelle Informationen zur Arbeit des Abgeordneten finden sich auch auf der Homepage: www.andreas-sturm.com. Der Termin für eine Feierabend-Sprechstunde im November wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Bild: Matthias Busse

Auf der Delegiertenversammlung für den Wahlkreis Heidelberg/Weinheim wurde der 39-jäh¬rige Kreisvorsitzende der CDU Heidelberg und Stadtrat, Alexander Föhr, zum Nachfolger des amtierenden Bundestagsabgeordneten Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers nominiert.

Die Versammlung wurde von Peter Hauk, Landesminister für ländlichen Raum und Verbraucher¬schutz geleitet, der zu Beginn der Wahlkreisvertreterversammlung unter Corona-Bedingungen einen spannenden Vormittag vorhersagte. Doch trotz Kampfkandidatur fiel das Ergebnis eindeutig aus: Alexander Föhr setzte sich schon im ersten Wahl¬gang mit 57,7 Prozent, das entspricht 90 Stimmen, gegen seine beiden Mitbe¬werber durch. Auf den Heidelberger Stadtrat Matthias Kutsch entfielen 46 Stimmen und auf Dr. Ulf Martini aus Weinheim 20 Stimmen.
In seiner Bewerbungsrede verurteilte er die randalierenden Horden, die durch Stuttgart gezogen sind scharf: „Jeder Angriff auf Uniformierte ist ein Angriff auf uns alle.“

Föhr warnte zudem vor Grün-Rot-Rot im Bund, da es nicht aufs Schwätzen ankomme, sondern aufs Han¬deln. „Wir werden verhindern, dass Grün-Rot-Rot unser Vaterland regiert“, zeigte er sich kämpferisch.
Zu seinen politischen Zielen gehören die Stärkung des Zusammenhalts in der Gesell¬schaft mit Ehrenamt und Vereinen, die Förderung von Bildung, die Unterstützung von Familien in ih¬rer Eigenverantwortung und eine bestmögliche Ge¬sundheitsversorgung für alle. „Bei der Gesundheitspolitik muss man mehr auf den Menschen achten und weniger auf die Zahlen schauen. Denn wir sind die Partei mit dem C – und darauf bin ich sehr stolz“, betonte Alexander Föhr. Dass er mit seiner Bewerbungsrede den richtigen Ton traf, zeigte sich beim Applaus, als sich viele der Delegierten von ihren Plätzen erhoben.

Der amtierende CDU Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises, Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers, betonte, dass er seinen Nachfolger bis zur Bundestagswahl bestmöglich unterstützen werde, damit der Wahlkreis Heidelberg/Weinheim wieder direkt von einem CDU-Abgeordneten vertreten werde. Denn für diesen Wahlkreis heißt es: Direkt oder gar nicht.

„Anfang März habe ich frei und selbstbestimmt erklärt, dass ich die Stafette weiterreichen möchte an die nächste Generation. Miteinander haben wir ein Wunder vollbracht, seit 26 Jahren ununterbrochen in Berlin präsent zu sein! Ich bin dankbar für diese großartigen Jahre und Jahrzehnte eines gemeinsamen furiosen Einsatzes, in denen wir viel gekämpft, gearbeitet und viel für die Menschen erreicht haben“, so Lamers.

Mit Blick auf die Bundestagswahl 2021 rief er dazu auf, sich in der CDU nicht heillos über Parteivorsitz und Kanzlerkandidaten zu streiten. An den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder appellierte er, noch vor dem CDU-Parteitag im Dezember klar und deutlich zu sagen, was er wolle – Bayern oder Berlin. Die Delegierten verabschiedeten ihn nach seiner Rede stehend mit lang anhaltendem Beifall. Im Namen des Stadtverbandes der CDU Eppelheim gratulierte der Vorsitzende Volker Wiegand Alexander Föhr zur Nominierung und sagte die volle Unterstützung für den Wahlkampf im nächsten Jahr zu.

Bild: Volker Wiegand, Alexander Föhr – Foto: CDU Eppelheim