Kommunalpolitische Radtour des CDU-Stadtverbandes / Letztmals gab MdB Karl A. Lamers den Startschuss

Eppelheim. (sg) Der symbolische Startschuss, den CDU-Bundestagsabgeordneter Dr. Karl A. Lamers zum Auftakt der diesjährigen „Kommunalpolitischen Radtour“ des CDU-Stadtverbandes gab, war zugleich sein letzter als Mitglied des Deutschen Bundestages. Wie der heute 70-Jährige bereits vor einem Jahr bekanntgab, tritt er bei der Bundestagswahl im September nicht mehr an. Seinem Nachfolger, CDU-Bundestagskandidat Alexander Föhr, wünschte er das Direktmandat. Und so machte sich bei dem Radtour-Auftakt, zu dem Stadtverbandsvorsitzender Volker Wiegand wieder eine Menge interessierter Mitradler begrüßen konnte, Abschiedsstimmung breit. „Ich bin immer sehr gerne hierhergekommen. Die Termine in Eppelheim waren für mich nie Pflicht, sondern Kür“, hob Lamers hervor. Er dankte den Menschen in seinem Wahlkreis für 27 Jahre Wegbegleitung. „Wahlen kann man nur gewinnen mit Unterstützung der Menschen vor Ort.“ Für die Städte und Gemeinden in seinem Wahlkreis hat sich der scheidende Bundestagsabgeordnete ein nachhaltiges Dankeschön überlegt: Jede Kommune bekommt von ihm eine Sitzbank geschenkt. „Ich möchte in jeder meiner Wahlkreisgemeinden einen Ort schaffen, an dem man Platz nehmen, sich ausruhen und nachdenken kann“, betonte Lamers.

Eine ganze Menge Gedanken machen müssen sich die politisch Verantwortlichen angesichts der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen und Baustellen in Eppelheim. Dies zeigten die vielen Stationen und Themen, die CDU-Fraktionssprecher Trudbert Orth für die rund zweistündige Sommertour durch die Stadt mit abschließender geselliger Einkehr „Bei Akis im Schützenhaus“ notiert hatte. Orth und sein Fraktionskollege Volker Wiegand nutzten den Termin, um mit den Radtour-Teilnehmern in Austausch zu treten und deren Meinungen zu den verschiedenen Bauvorhaben einzuholen. Im Norden der Stadt ging es um eine mögliche Erschließung eines neuen Gewerbegebiets und um die Vorbehaltsfläche für die Friedhofserweiterung, die mit Blick auf die veränderte Bestattungskultur eventuell nicht mehr benötigt wird. Beim ehemaligen „Gugler-Gelände“ in der Stadtmitte wurden die Baupläne der Firma Epple vorgestellt, die dort, ebenso wie im Süden auf einem Areal eines früheren Schweinemastbetriebs, Wohnraum schaffen möchte. Die aktuelle Großbaustelle an der Straßenbahnendhaltestelle wurde angesteuert. Sie soll bis 24. Oktober 2021 fertiggestellt sein. Weitere Themen waren die Flüchtlingsunterbringung, die nicht mehr abwendbare Schließung der Rhein-Neckar-Halle samt Standortsuche für den Neubau einer Dreifeldsporthalle als Ersatz, der kostenintensive Betrieb des Gisela-Mierke-Bades, das unter Regie der Schwimmgemeinschaft Poseidon weitergeführt werden könnte und die wichtige Nahversorgung der Bürger im Süden der Stadt, die nach den gescheiterten Neubauplänen von Edeka neu überlegt werden muss. Dass in Zukunft viele wichtige Entscheidungen anstehen, wurde bei der Radtour deutlich. Dass in der Eppelheimer Kommunalpolitik einiges besser laufen könnte, verschwieg der CDU-Fraktionssprecher mit Blick auf zurückliegende und anstehende Projekte nicht: Einen guten Konsens im Gemeinderat zu finden sei derzeit mit den Grünen als „Verhinderungspartei“ nicht möglich, so Orth wörtlich.

Foto: Geschwill Presseservice