Auf der öffentlichen Mitgliederversammlung der CDU Eppelheim im April referierte Trudbert Orth zu den überregionalen Planungen auf und an der Eppelheimer Gemarkung. Der Fraktionssprecher der CDU/FDP Fraktion im Eppelheimer Gemeinderat kam auch gleich zur Sache: „Es wird über die Köpfe des Eppelheimer Gemeinderats, der Verwaltung und vor allem der Bevölkerung hinweg geplant.“ Trotz aller Beteuerungen, die Bürgerinnen und Bürger bei Entscheidungen mitzunehmen, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass zuerst geplant und dann die Öffentlichkeit informiert wird.

Gleich vier Vorhaben sollen im Westen und Süden von Eppelheim in den kommenden Jahren realisiert werden. 1. Im Westen soll die Süddeutschen Erdgasleitung – SEL von Lampertheim über Heidelberg, Heilbronn, Ludwigsburg, Esslingen, Göppingen, Heidenheim bis nach Bissingen in Bayern zwischen Plankstadt und Eppelheim durch das Feld geführt werden. Weil diese Leitung unterirdisch verlegt wird, erscheinen die Auswirkungen auf Eppelheim gering zu sein. Jedoch ist eine Bebauung über einer Gasleitung nicht möglich. Sie könnte massive Auswirkungen haben, wenn die Wildwerke sich auf im Flächennutzungsplan vorgesehene Bereiche erweitern wollen.

2. Der Radschnellweg von Schwetzingen nach Heidelberg soll im Süden, möglicherweise auf oder am alten Bahndamm entstehen. Egal wo ein solcher Weg durch das Eppelheimer Feld führt, ein 4 Meter breites Asphalt- oder Betonband zerschneidet die Gemarkung und benachteiligt Erholungssuchende, Landwirte und andere Verkehrsteilnehmer.

3. Drei mögliche Trassen führen die Straßenbahn, die die Patrick-Henry-Village mit Heidelberg verbinden soll, über den Leonie-Wild-Weg. Keine der Trassen erreicht derzeit die Förderungswürdigkeit und damit die mögliche Realisierbarkeit. „Wie wenig hier die Expertise der Menschen vor Ort berücksichtig wird, sieht man an diesem Projekt“, so Orth. Als vor fast genau 10 Jahren die Brücke hier beschädigt wurde, sollten nach unserem Willen die Brücken genauso wieder hergestellt werden, wie vor dem Unfall. Mit einer Brücke im Norden für den Radverkehr, mit einer freien Trasse, auf der früher die Bahn fuhr, und mit einer Brücke für Autos und landwirtschaftlichen Verkehr in Verlängerung des Leonie-Wild-Weges. Das Regierungspräsidium wollte nur eine Brücke für den landwirtschaftlichen Verkehr bezahlen. Nur durch Zuschüsse von Heidelberg und Eppelheim wurde ein 3 m Breiter Fuß- und Radweg auf der Brücke realisiert. Nun soll hier eine Straßenbahn und ein Radschnellweg über die Brücke führen?!

4. Die Eisenbahngüterverkehrstrasse im Osten von Plankstadt, die Mannheim mit Karlsruhe verbinden soll. Über Orts- und Parteigrenzen hinweg sind sich alle einig, dass es hier zu einer umweltverträglichen Lösung kommen muss. „Ohne die Einbeziehung der Menschen vor Ort, kann man solche Infrastrukturprojekte heutzutage nicht mehr durch und umsetzen“, so Orth abschließend.

Volker Wiegand, Trudbert Orth – Foto: CDU Eppelheim