Stadtpfarrer Johannes Brandt sprach über Kirchen-Zustand

Eppelheim. (fhs) Am Beispiel Eppelheims lässt sich zeigen, wie sich schon heute die Zukunft katholischer Kirchengemeinden anfühlt. Das ist anders, als es die meisten Gemeindemitglieder – meist ältere Menschen – über Jahrzehnte gewohnt waren. Ein Schlaglicht darauf warf der katholische Stadtpfarrer Johannes Brandt. Er sprach im März im katholischen Gemeindehaus Sankt Franziskus auf Einladung der Eppelheimer CDU über den „Synodalen Weg“.

Brandt hatte über dieses „Gesprächsformat zur strukturierten Debatte innerhalb der römisch-katholischen Kirche in Deutschland“ bereits im November 2022 informieren wollen. Eine Erkrankung hatte das damals verhindert. „,Vielleicht hatte das ja sein Gutes“, meinte Brandt. Inzwischen hat der Synodale-Weg-Prozess nach fünf Vollversammlungen seinen Abschluss gefunden und gleichzeitig beging Papst Franziskus gerade sein zehnjähriges Amtsjubiläum. 26 Zuhörer waren gekommen, mehrheitlich Frauen.

„Das Weihnachtsfest 2022 war das letzte, bei dem die beiden großen christlichen Konfessionen in der Mehrzahl waren“, ordnete Pfarrer Brandt die Position von Katholiken in Deutschland ein. „Als ich 2008 hier meinen Dienst antrat, waren in den zwölf Pfarreien 42 000 Gläubige. Letztes Jahr waren es 37 000. Wir verlieren jedes Jahr rund drei bis vier Prozent.“ 965 Austritte habe es in der Stadtkirche Heidelberg 2022 gegeben, zu der auch die Pfarrei St. Josef Eppelheim zählt. Rechnet man noch die „Übersterblichkeit“ hinzu, also die Todesfälle, erhöhe sich die Rückgangszahl vergangenes Jahr auf 1200 Personen. Ganz unabhängig von etwaigen Missbrauchsfällen und Debatten über Frauen in kirchlichen Ämtern oder den Umgang mit anderen Formen des Zusammenlebens zweier Menschen zeichnete Brandt das Bild einer Kirche in einer vollkommen gewandelten Gesellschaft. Brandt: „Die Milieus ändern sich. Was ich – Jahrgang 1964 – noch kannte von einer Volkskirche, das gibt es heute nicht mehr.“ Diese Art der Säkularisation treffe sowohl die katholische wie die evangelische Kirche.

Brandt referierte aus den Zahlen einer Studie des Freiburger Forschungszentrums Generationenverträge um Bernd Raffelhüschen von 2019. Demnach werden beide großen Kirchen bis 2060 die Hälfte ihrer Mitglieder verloren haben.

Eine Mutter im Publikum formulierte es so: „In Eppelheim ist die Jugendarbeit ein hohes Gut. Auch meine Kinder waren hier Ministranten. Aber junge Erwachsene können mit gewissen Gegebenheiten in der Kirche nichts mehr anfangen und ziehen sich zurück.“

Obwohl sich die Beteiligten am Synodalen Weg mühten, „die Kirche in Deutschland stärker mit dem Leben der Menschen zusammenzubringen“ (so Brandt), blieben auch bei den Eppelheimer Zuhörern vernehmlich Zweifel, wie einzelne Bischöfe und insbesondere die „Kirchenregierung“, die römische Kurie, und der Papst darauf reagieren.
Brandt rührte sozusagen qua Amt „die Werbetrommel“ für den Stuhl Petri und erinnerte daran, dass Franziskus I. ja für die gesamte Weltkirche zu Pfingsten 2021 einen eigenen synodalen Weg verordnet habe. Aber Brandts Fürsprache für die katholische, also die universale, Weltkirche änderte nichts daran, dass er beim Synodalen Weg in Deutschland darauf zu sprechen kam, wie durch die Missbrauchsfälle „wir jetzt vor diesen Abgründen stehen“ und dass „bestehende Strukturen dem Missbrauch Vorschub geleistet haben“.

Brandt erläuterte den Zuhörern die vier Fragestellungen des Synodalen Wegs: Macht und Gewaltenteilung, Lebensform von Priestern, kirchliche Sexuallehre sowie Frauen in Ämtern der Kirche. „Man kann das gar nicht getrennt voneinander betrachten“, so Brandt.

Der Synodale Weg habe sich von Anfang an auf die Fahnen geschrieben, einen Weg für die Kirche heute zu finden, auf dem sie zur Glaubwürdigkeit zurückfinden. Brandt erwähnte die Beschlüsse und fragte, wie man weiter gehen könne, „ohne weitere 50 Jahre Frust zu produzieren. Brandt: „Ich habe kein Patentrezept mitgebracht, falls Sie das erwarten.“

Aber Stichworte hatte der Pfarrer: „Es braucht schon das persönliche Zeugnis. Dort, wo kleine Gemeinschaften sichtbar machen: Das bieten wir. Das stellen wir aus. Da führt das vielleicht dazu, dass Menschen daran hängen bleiben.“ (Text Felix Hüll, RNZ)

Pfarrer Johannes Brandt, Volker Wiegand    –    Foto: Felix Hüll
Interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer bei der CDU Eppelheim    –    Foto: CDU Eppelheim

 

 

Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers zum Krieg Russlands gegen die Ukraine

Der langjährige Bundestagsabgeordnete und heutig Honorarkonsul der Republik Estland, Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers hielt auf der gut besuchten Mitgliederversammlung der CDU Eppelheim im Februar eine vielbeachtete Rede zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU Eppelheim, Dr. Michael Schönrock freute sich, auch viele Mitglieder aus dem früheren Wahlkreis von Karl A. Lamers in Eppelheim begrüßen zu dürfen. Lamers verurteilte die barbarische Kriegsführung Putins, die direkt auf die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur abziele, um die Menschen in diesem Land zu zermürben.

Zugleich wies er vehement den Vorwurf des russischen Diktators zurück, der Westen wolle Russland fertigmachen und zerstören. Aus 24-jähriger Mitgliedschaft in der Parlamentarischen Versammlung der NATO wisse er aus eigener Anschauung, dass die NATO ein reines Verteidigungsbündnis sei, dass den Schutz seiner Mitgliedstaaten gewähre, aber sich nicht gegen andere richte. Diese dreisten Narrative Putins müssten entschieden zurückgewiesen werden, dienten sie ihm doch lediglich dazu, seine eigenen völkerrechtswidrigen Angriffe gegen die Ukraine zu rechtfertigen. Dafür gebe es allerdings keine Rechtfertigung, da die Ukraine und die sie unterstützenden Staaten Russland keinen einzigen Anlass für seinen Angriffskrieg gegeben hätten.

Einen souveränen Staat wie die Ukraine von der Weltkarte ausradieren zu wollen, sei ein ungeheuerlicher Vorgang. Ein solch unverzeihliches Handeln müsste eigentlich von der ganzen Weltgemeinschaft nicht nur in markigen Worten verurteilt, sondern geahndet werden. Russland als ständiges Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen sollte wegen seiner drastischen Verletzungen der UN-Charta aus diesem Gremium entfernt werden, was freilich nicht gehe. Lamers regte an, über eine Reform der UN-Satzung nachzudenken. Der Westen müsse erkennen, dass Putin mit diesem Krieg die regelbasierte Ordnung in Europa und der Welt zerstören und ein neues „Geschäftsmodell“ einführen wolle, wonach mit militärischer Gewalt und Androhung des Einsatzes von Atomwaffen künftig Grenzen weltweit geändert werden könnten. Mit einer solchen Perspektive lebten wir, so Lamers, morgen in einer Welt, in der nicht mehr die Stärke des Rechts, sondern nur noch das Recht des Stärkeren gelte. „Das müssen wir verhindern – durch gemeinsames entschlossenes Handeln der Staaten in der Welt, die sich zu den Werten von Freiheit, Recht und Demokratie bekennen“. Putin mache durch sein verbrecherisches Handeln jede Abrüstung in der Zukunft unmöglich; denn wer werde denn noch auf Atomwaffen verzichten, wenn er ohne sie zum Spielball gewissenloser Atommächte wie Russland werde. Russland dürfe diesen Krieg nicht gewinnen; danach wäre die Welt unfrei und unsicherer. Lamers beendete seine Rede mit einem starken Appell an die Menschen in der freien Welt, in ihrer Unterstützung für die Ukraine nicht nachzulassen. Er berichtete von einem emotionalen Gespräch mit einer Abgeordneten aus dem ukrainischen Parlament, mit der er in einem ständigen Austausch stehe und die ihn stets anflehe, genau dies zu tun. Denn die Menschen dort verteidigten mit ihrem Kampf um ihre Freiheit zugleich auch unsere Zukunft in Frieden und Freiheit.

Bild: Dr. Michael Schönrock, stellvertretender Vorsitzender, Prof. h.c. Dr. Karl A. Lamers, Evelin Ruck, Schatzmeisterin der CDU Eppelheim – Foto: CDU Eppelheim

Der Heidelberger Stadtrat Alexander Föhr wurde am 08.03.2023 als neuer Abgeordneter von Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas im Deutschen Bundestag begrüßt. Der 42-jährige wird für die CDU/CSU-Fraktion im Ausschuss für Bildung und Forschung sowie voraussichtlich stellvertretend im Innen- und Gesundheitsausschuss tätig sein. Als Abgeordneter folgt er dem Nürtinger Michael Hennrich, der Ende Februar aus dem Bundestag ausgeschieden ist. Föhr ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er arbeitete zuletzt als Leiter Kommunikation/Politik für die AOK Baden-Württemberg. „Ich werde ein Kämpfer für die Interessen meiner Heimat sein und Wert auf hohe Präsenz in den Städten und Gemeinden im Wahlkreis legen. Durch mein langjähriges Engagement in der Kommunalpolitik kenne ich die Stärken und Potenziale unserer Region. Mir ist wichtig, dass im Bundestag die Interessen der Kommunen wieder mehr Berücksichtigung finden, denn hier erleben die Menschen Erfolg und Misserfolg politischer Entscheidungen hautnah und direkt. Meine Mitgliedschaften in den Bundestagsausschüssen passen hervorragend zu unserem Wahlkreis. Mein Team und ich freuen uns riesig auf die kommenden Aufgaben. Wir stehen als Ansprechpartner immer gerne zur Verfügung.“ Alexander Föhr löst dieses Versprechen bereits bei der nächsten Monatsversammlung der CDU Eppelheim am 11. April 2023 um 19.30 Uhr im Gemeindehaus St. Franziskus in der Blumenstraße 33 ein. Wir gratulieren Alexander Föhr zu seinem neuen Amt, wünschen Glück und Erfolg bei der Bewältigung der Aufgaben, werden ihn dabei tatkräftig unterstützen und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.

Foto: Büro des MdB A. Föhr

Nach zwei Jahren Pause fand am 10. Januar im katholischen Gemeindehaus St. Franziskus endlich wieder das Lothar-Wiegand-Skatturnier statt. Zum Jahresauftakt setzt der CDU-Stadtverband nämlich seit vielen Jahren auf das Glück im Spiel. Statt der gewohnten Monatsversammlung mit politischen Themen wird seit rund 30 Jahren Skat gespielt. Stadtverbandsvorsitzender Volker Wiegand und Neumitglied Christopher Federsel hatten die Organisation der traditionsträchtigen Veranstaltung übernommen. Der Ursprung des Skatturniers geht auf Volker Wiegands Vater zurück, der zum einen viele Jahre den Stadtverband leitete und zum anderen sehr gerne Skat spielte. Lothar Wiegand war nicht nur Namensgeber für dieses Turnier, sondern auch dessen Initiator. Dem Vermächtnis seines Vaters fühlt sich Volker Wiegand verpflichtet und führt die beliebte Veranstaltung sehr zur Freude der Skatspielerinnen und -spieler fort. Längst ist das Lothar Wiegand-Turnier über die Grenzen Eppelheims hinaus bekannt und lockt daher nicht nur CDU-Mitglieder, sondern auch Hobbykartenspieler und Skatclubspieler aus der Region.

Der CDU-Stadtrat und Stadtverbandsvorsitzende nahm die Anmeldungen entgegen und sorgte am Ende des Turniers für die korrekte Auswertung der Spiele. Beim Lothar-Wiegand-Skatturnier wurde nach den offiziellen Skatregeln gespielt. Diese wurden eingangs erläutert. 14 Männer und eine Frau hatten sich zum Skatabend eingefunden. Die Zuordnung der Spieler erfolgte per Losverfahren. Die 15 Teilnehmenden ließen sich perfekt auf fünf Tische verteilen. Mit Stadtrat Franz Maier, Sabine Palm und Klaus Beck saßen drei Skatspieler an einem Tisch, die allesamt seit Jugendtagen das Kartenspiel schätzen.

Bisher kein CDU-Skatturnier verpasst hat Altstadtrat Guido Bamberger. Er findet Skat spannend, weil jedes Spiel anders ist. Bei dem Kartenspiel sind schnelles Kopfrechnen und ein wacher Verstand von Vorteil. Skat ist ein Stichspiel, das bedeutet, dass ein Spieler eine Spielkarte auf den Tisch legt und reihum jeder weitere Spieler eine Karte hinzufügt, wobei der zweite und dritte Spieler die vom ersten gespielte Karte bekennen muss. Aus der Art und Reihenfolge der gespielten Karten ergibt sich, wer „den Stich macht“. Nach dem Geben der Karten wird durch das sogenannte Reizen bestimmt, welcher der drei Spieler der Alleinspieler wird. Das Reizen ist eine Art Versteigerung, die derjenige gewinnt, der mit Blick auf seine Karten den höchsten Spielwert bietet. Sobald das Spiel beendet ist, wird ausgezählt, ob der Alleinspieler oder die Gegenpartei gewonnen hat. Die Punkte werden notiert und man geht zum nächsten Spiel über.

Höchst bedauerlich war, dass der letztmalige Turniersieger Hans Schmitt leider verstorben ist und seinen Titel nicht mehr verteidigen konnte. Der erste Platz ging deshalb an Wilfried Herzer, der mit 2036 Punkten weit vorne lag. Platz Zwei ging an Michael Hadem, der 1554 Punkte erspielte. Günter Niesporek landete mit 1511 Punkten auf Platz Drei. Die Sieger und Platzierten durften sich unter anderem über schöne Preise und Gutscheine von der Gärtnerei Pfisterer, vom Restaurant „Zum Pflug – Der Grieche“ und vom „Badischen Gasthaus zum Goldenen Löwen“ freuen. (sg)

Bild: Günter Niesporek, Wilfried Herzer, Michael Hadem, Volker Wiegand – Foto: CDU Eppelheim

Der nächste Termin der Schwerbehindertenberatung mit Andreas Sturm, Mitglied im Landtagsausschuss für Soziales und Gesundheit sowie Sprecher für Menschen mit Handicap, findet am Donnerstag, 26. Januar von 15:00-16:30 Uhr in der Rathausstraße 2 in Hockenheim statt.

Sturm hat zwei Experten an seiner Seite: Rudi Bamberger, Behindertenbeauftragter der Gemeinde Brühl, und Robert Marquardt, ehemaliger Verwaltungsfachangestellter beim Versorgungsamt Heidelberg.
Bei der Sprechstunde gibt es Informationen zum Schwerbehindertengesetz, Auskünfte zur Antragstellung oder eine Weitervermittlung an die richtige Stelle.

Eine vorherige Anmeldung ist unter der Rufnummer 0711 – 2063 8310 oder via E-Mail an die Adresse andreas.sturm@cdu.landtag-bw.de erforderlich.

Bild: Tamara Montag

Weihnachtlicher Jahresrückblick mit Ehrungen / Christdemokraten feierten in gemütlichem Rahmen
Ehrungen verdienen einen besonderen Rahmen, findet CDU Stadtverbandsvorsitzender Volker Wiegand. Sie sind für den CDU-Stadtrat unverzichtbar, um Menschen für viele Jahre Einsatz und Engagement Danke zu sagen. Ehrungen als schlichten Tagesordnungspunkt bei Jahreshauptversammlungen durchzuführen, entspricht nicht seinem Stil. Viel lieber ehrt er in einem festlichen und gemütlichen Rahmen. Im katholischen Gemeindezentrum standen für den Ehrungsabend, der im Rahmen der monatlichen Mitgliederzusammenkunft stattfand, Glühwein, Gebäck und herzhafte Snacks parat. An jedem Platz lag ein schönes Liederbuch als Weihnachtsgeschenk.

Der Vorsitzende war froh, dass nach zwei Jahren Pause die traditionsreiche weihnachtliche Zusammenkunft wieder stattfinden konnte. Neben Vorstandsmitgliedern, Jubilaren und Gästen konnte er seinen Fraktionskollegen Horst Fießer und Fraktionssprecher Trudbert Orth begrüßen sowie mit Rolf Bertsch und Franz Anton Pitronik zwei Alt-Gemeinderäte der CDU willkommen heißen. „Ein denkwürdiges Jahr neigt sich dem Ende“, merkte Wiegand an. Erst habe die Corona-Pandemie das Land lange in Atem gehalten. Seit dem 24. Februar 2022 herrsche nun Krieg in Europa. Keiner habe dies für möglich gehalten. Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine habe eine Zeitenwende eingeläutet und Hunderttausende Menschen ins Elend gestürzt und unendliches menschliches Leid gebracht. Viele wüssten nicht, wie sie über den Winter kommen sollen. „Wir sollten in diesen traurigen Zeiten demütig werden und dankbar sein, dass wir in Frieden, Freiheit und Demokratie leben dürfen“, meinte der Vorsitzende. Die zu Ehrenden, die er für ihre Verdienste zum Wohle der Christlich Demokratischen Union (CDU) auszeichnen durfte, seien beste Beispiele und Vertreter für demokratische Grundhaltung, Gemeinschaft und Beteiligung. Einige von ihnen seien über 50 Jahre der CDU treu. Damals sei gerade die erste Bundestagspräsidentin gewählt worden und der frühere Bundesinnen- und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, heute dienstältester Bundestagsabgeordneter, erstmals in den Bundestag gewählt worden. „Er hat alle Rekorde gebrochen und viel für die CDU getan“, erinnerte der Stadtverbandsvorsitzende. Die weihnachtliche Zusammenkunft nutzte Wiegand für einen Rück- und Ausblick auf verschiedene Aktivitäten und Termine.

Nach Weihnachtsliedern, Gedichten und Geschichten, die Evelin Ruck und Anna Pitronik mitgebracht hatten, wurden die Mitgliederehrungen durchgeführt, die aufgrund der Pandemie noch nicht vorgenommen werden konnten. Dank und Anerkennung, Respekt und Hochachtung sprach Wiegand allen aus, die sich zum Wohle der CDU über viele Jahre eingesetzt und verdient gemacht haben. Manfred Albrecht und Winfried Wiegand wären bereits 2020 mit einer Ehrung an der Reihe gewesen. Ihnen wurde jetzt für 50 Jahre Parteitreue gedankt. 2021 gehörten Lucia Müller und Christa Junginger 40 Jahre der CDU an. Franz-Anton Pitronik und Christa Kobel konnten zu dem Zeitpunkt bereits 50 Jahre CDU-Zugehörigkeit vorweisen. Zu den diesjährigen Geehrten gehören Michael Kreutzfeldt und Johann Zink. Ihnen wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft gedankt. Hermann Kübler wurde für 40 Jahre ausgezeichnet. Dieter Haendly und Karlheinz Kröger dürfen sich über 50 Jahre CDU-Zugehörigkeit freuen. Die Jubilare bekamen vom Vorsitzenden Urkunden, Ehrennadeln und Präsente überreicht. (sg)

Bild: Christa Kobel, Johann Zink, Dieter Haendly, Franz Pitronik – Foto: CDU Eppelheim

..dann geht es allenfalls beiläufig um Politik

Auch wenn die Junge Union Eppelheim zu Ihrem 25-jähirgen Bestehen 1982 schon einmal ein Rockkonzert im kath. Gemeindehaus veranstaltet hat, so hat der Eppelheimer CDU-Stadtverband zum ersten Mal ein neues Format getestet. In Akis Restaurant spielte der Parteivorsitzende Volker Wiegand mit seiner Band „Crimson Veil“ und sorgte so für einen abwechslungsreichen Abend im November. Wie die Idee entstanden ist? Nach zwei Jahren Corona-Abstinenz hatten die Musiker Lust, mal wieder vor Publikum zu spielen – „außerdem ist es wichtig Konzepte zu entwickeln, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen“, so Volker Wiegand, der am Schlagzeug sitzt. Bei seinen Parteikolleginnen und -kollegen rannte er mit seiner Idee offene Türen ein. Durch Kultur sei es nämlich möglich, auch den politischen Diskurs anzuregen, war man sich einig. Gelebte Praxis ist das bereits beim Musikalischen Frühschoppen im Sommer. Der Betreiber der Gastronomie im Eppelheimer Schützenhaus Akis sei sofort mit im Boot gewesen. „Crimson Veil“ hatte hier 2017 schon einmal für Rocksound gesorgt. Auch diesmal war die Setliste mit 40 Titeln in 3 Sets lang. CDU-Mitglieder, Freunde und Bekannte kamen. Politische Gespräche oder große Reden standen nicht auf der Agenda. Es ging nicht ums Parteiprogramm – höchstens beiläufig. An diesem Abend stand ganz allein die gute Laune im Vordergrund. „Wir lieben, was wir machen. Uns gibt es als Band schon seit über 30 Jahren“, so Wiegand weiter, der zu einem der Gründerväter zählt. Mit Songs wie „Beds are burning“ von Midnight Oil, She´s so high von Tal Bachman oder „School“ von Supertramp gelang es der Combo schnell, das Eis zu brechen. Zwar saßen die Gäste zu Beginn vornehmlich an ihren Tischen. Das Mitwippen und Wackeln konnten sich einige nicht verkneifen. Zu mitreißend war das Spiel von Bassist Andreas und seinem Bruder Matthias Nowak an der Gitarre. Zudem auf der Bühne standen Keyboarder Christian Fangmann, der Gitarrist German Diesterweg sowie die Sänger Rainer Heilig und Sebastian Unglaube. Es zeigte sich schnell, dass die Lieder bei den Protagonisten „sitzen“ – beispielsweise auch „Just a Gigolo“ oder „Everybody needs somebody“. Auch neu einstudierte Songs hatten die Männer im Gepäck. Wenn ein Bandmitglied Lust hat, etwas auszuprobieren, ziehen die anderen für gewöhnlich mit. Im Schützenhaus erklingen so „White Wedding“, Billy Idol, „Black Night“, Deep Purple und „Learn to Fly“ von den Foo Fighters. Ob die Rocknacht sich zum fest etablierten Programmpunkt im CDU-Kalender mausern kann? „Wir haben nicht dagegen, schauen wir ´mal“, meint Volker Wiegand. Auch sonst seien die Christdemokraten für Zulauf aber auch Anregungen und Ideen immer sehr dankbar. „Aktuell zählen wir rund 80 Mitglieder“, sagte der Parteivorsitzende. Mit seinem Rock-Testballon zeigte er sich zufrieden.
(RNZ v. 01.12.2022, CDU Eppelheim)

Ende Oktober besuchte der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Sturm zusammen mit dem Bestsellerautors Peter Prange die Geschäftsführerin des Eppelheimer Buchladens Dr. Christine Beil.

Peter Prange war auf Einladung Sturms nach Schwetzingen gekommen, um sein neues Buch »Der Traumpalast. Band 2« vorzustellen.

Aus dem Überraschungsbesuch wurde dann doch ein längeres Gespräch, denn die promovierte Historikerin Dr. Beil diskutierte mit Peter Prange gleich mehrere Fragen, wie beispielsweise den Anspruch des Autors nach historischer Genauigkeit in historischen Romanen. Prange leistet viel Recherchearbeit, da ihm der originalgetreue geschichtliche Hintergrund seiner Bücher sehr wichtig ist und er anhand von Einzelschicksalen gesellschaftliche Entwicklungen darstellen möchte. Aktuell beschäftige er sich in seinem neuen Buch mit den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, die erschreckende Parallelen zu den 2020er Jahren aufweisen. Die historische Genauigkeit sei ihm deshalb so wichtig, da nur so historische Parallelen und ähnliche Mechanismen herausgearbeitet werden können.

Peter Prange erkundigte sich bei Christine Beil über die aktuelle Lage im Buchhandel, worauf die Buchhändlerin über neue Formate sprach, die während der Corona-Zeit entstanden sind. Für den Autor Peter Prange sind die Buchläden vor Ort unverzichtbar, denn sie prägen das kulturelle Leben mit der Beratung und dem Verkauf von Büchern sowie Lesungen. »Die Lesungen in Buchhandlungen sind besondere Erfahrungen, denn sie ermöglichen einen Austausch zwischen Autor und Leserschaft, die sind sehr intim und Treffpunkt für die Ortsgemeinschaft«, so Prange. Da solche kleinen Lesungen für den Veranstalter meist nicht rentabel sind, kommt es auf den Idealismus der Buchhändler vor Ort an, dies müsse unterstützt werden, denn Internetversandhäuser leisten keinen Beitrag für das kulturelle Leben vor Ort.

Prange und Sturm hatten zum Abschied ein persönliches Geschenk: Ein signiertes Exemplar des 2. Bands von »Der Traumpalast«, der erst zwei Tage vorher erschienen war.

Foto: Andreas Sturm

„Hinter dem Rücken des Gemeinderates“, „Am Gemeinderat vorbei“ oder „Gemeinderat übergangen“ unter diesen Schlagzeilen wird in den vergangenen Wochen die Anschaffung einer mobilen Geschwindigkeitsüberwachung kommentiert. Der fehlende formelle Beschluss des Eppelheimer Gemeinderats zur Anschaffung des Enforcement Trailers wird skandalisiert und damit die richtige Entscheidung, die Geschwindigkeitsüberwachung in Eppelheim massiv zu verstärken, in Frage gestellt. So nach dem Motto, wenn die Stadtverwaltung die formellen Regeln nicht beachtet, darf ich auch zu schnell fahren. Was ist das für ein Rechtsverständnis?

Nahezu wöchentlich werden Stadträtinnen und Stadträte der CDU/FDP Fraktion wegen des Verhaltens von Verkehrsteilnehmern in Eppelheim und Umgebung angesprochen. Wildes Parken, rücksichtslose Fahrradfahrer auf den Feldwegen, überhöhte Geschwindigkeit, all das führt immer wieder zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr. Eigentlich setzen CDU wie FDP auf die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger. Man muss aber feststellen, dass hier Änderungen im Verhalten anscheinend nur über den Geldbeutel zu erreichen sind. Apelle und gute Worte reichen nicht aus. Zumindest die Aktion „Eppelheim fährt fair“ scheint nichts geändert zu haben. Im Bereich des ruhenden Verkehrs hat die CDU/FDP Fraktion deshalb immer die Stärkung der Überwachung durch Gemeindesvollzugsbedienstete befürwortet und unterstützt. Als die Verwaltung im Haushalt 2022 die Anschaffung eines Blitzers eingeplant hat, fand auch das unsere Unterstützung. Der Kauf war formell nicht in Ordnung aber nur eine Formsache, da aus Stellungnahmen der Mitglieder des Gemeinderates klar hervorging, dass ein Blitzer benötigt wird. Im Interview mit der RNZ vom 12.11. wird der Fraktionssprecher der EL zitiert: „Uns lagen…keinerlei Informationen zur Anschaffung des Anhängers vor.“ Hätte Herr Binsch den Haushalt aufmerksam gelesen, wäre ihm auf der Seite 152 des Haushaltsplanes 2022 mit der Summe von 180.000 € die „Anschaffung von Blitzgeräten – Enforcement Trailer“ aufgefallen. Der Haushaltsplan wurde am 31. Januar 2022 ohne Gegenstimme im Gemeinderat öffentlich verabschiedet. Hier von Intransparenz oder davon zu sprechen, dass der Gemeinderat nicht informiert oder übergangen worden wäre, bringt zwar Aufmerksamkeit, ist aber falsch.

Volker Wiegand, CDU Vorsitzender und Stadtrat

Der Vortrag von Bürgermeisterin Rebmann bei der CDU Eppelheim hätte eigentlich schon im Mai 2020 stattfinden sollen. Corona kam dazwischen. So bemerkte der Vorsitzende des Stadtverbandes der CDU, Volker Wiegand, in seinen Begrüßungsworten, dass es gar nicht so einfach ist, einen Termin mit der Bürgermeisterin zu vereinbaren. In einer Karenzzeit von min. 6 Monaten vor Wahlen darf die zu Neutralität verpflichtete Amtsträgerin keine Termine bei Parteien wahrnehmen, was bei der Vielzahl von Wahlen gar nicht so einfach ist.

Zu Beginn Ihres Vortrages stellte Patricia Rebmann fest: „Die „Flüchtlingskrise“ 2015/2016 war nie wirklich zu Ende“. Sie trat nur in den Hintergrund durch die Klima-, Corona-, Ukraine- und nun die Energiekrise. Mit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine kam und kommt es zur größten Flüchtlingsbewegung in Europa seit dem 2. Weltkrieg. Dies führt zu einer Überforderung auf kommunaler Ebene, die die Gemeinden fast nicht mehr stemmen können. „Das, was auf Bundes- und Landesebene beraten und beschlossen wird, müssen die Kommunen umsetzen.Wir müssen die Probleme lösen“, so die Bürgermeisterin. Die Hilfestellung, die es von Seiten des Bundes gibt, ist unzureichend. Das aktuelle Förderprogramm zur Unterbringung von Geflüchteten deckt gerade einmal ¼ der Baukosten. Obwohl Verwaltung und Gemeinderat in den vergangenen Jahren viele Anstrengungen unternommen haben, die finanzielle Lage der Stadt zu verbessern, kann sich Eppelheim den Bau von Unterkünften nicht leisten. „Ich kann bei den Ausgaben nichts mehr streichen, ohne dass es irgendjemandem weh tut“, so Rebmann. In Eppelheim will jeder wohnen, auch wenn er es sich eigentlich nicht leisten kann. Die Folge: Überdurchschnittlich viele Menschen sind von Obdachlosigkeit bedroht. Fast täglich kommen neben der Anforderung zur Unterbringung Geflüchteter Anfragen von Menschen aus Eppelheim, die eine Wohnung suchen. Aber alles, was die Stadt an Flächen und Wohnungen hat, ist voll. „Emotional sind die Mitarbeiter der Verwaltung am Limit“, so die Bürgermeisterin, die eine klare Vorstellungen zur Lösung des Problems hat. Sie appelliert an das soziale Gewissen und fordert alle Eppelheimerinnen und Eppelheimer auf, freien Wohnraum der Stadt zur Verfügung zu stellen.

Bund und Land sollten mit der Finanzierung des Bauens von Sozialwohnungen und Unterkünften unterstützen. Eingeschränkte Widerspruchsmöglichkeiten gegen städtische Vorhaben und vereinfachte Bauvorschriften könnten zur Linderung der Wohnungsnot beitragen, so Rebmann. Auf einen Effekt der aus dem Krieg resultierenden Energiekrise ging die Bürgermeisterin nur am Rande ein. Die Energiekosten haben sich im Schulzentrum versechsfacht, die Stromkosten vervierfacht, was den finanziellen Spielraum der Stadt weiter einschränken wird.

Mit einem nachhaltigen Geschenk bedankte sich Volker Wiegand bei Patricia Rebmann für den engagierten Vortrag und bei den interessierten Bürgerinnen und Bürgern für die lebhafte Diskussion.

Bild: Volker Wiegand, Patricia Rebmann – Foto: CDU Eppelheim