Bereits am 23.04.2021 hat die CDU/FDP Fraktion Ihre ablehnende Haltung zum Radschnellweg (RS) in den Eppelheimer Nachrichten veröffentlicht. Schon damals wurde befürchtet, dass der RS 16 an oder auf dem Gelände des alten Bahndamms verlaufen wird. Im Oktober 2024 hatte die CDU/FDP Fraktion deshalb den Antrag gestellt, über diese sogenannte Variante 2 des RS 16 im Gemeinderat abzustimmen.

Bevor über unseren Antrag abgestimmt werden konnte, hat nun das Verkehrsministerium Fakten geschaffen und die Variante 2 offiziell genehmigt. Nur diese Variante wird nun weiterverfolgt, obwohl die Variante 4, die weiter südlich verläuft und zukünftig auch Menschen aus dem PHV mitgenommen hätte, einen deutlich besseren Kosten-Nutzeneffekt gehabt hätte. Außerdem wäre man vielen Konflikten auf Eppelheimer Gemarkung aus dem Weg gegangen.

Am 19.08.2025 wurde nun der aktuelle Sachstand den Fraktionssprechern der betroffenen Kommunen vorgestellt. Obwohl hochkarätige Vertreter der planenden Kommunen und vom Regierungspräsidium (RP) anwesend waren, hielt sich der Erkenntnisgewinn in Grenzen. Letztendlich wurde das erläutert, was in der Pressemitteilung vom 31.07.2025 zum RS 16 steht. Antworten auf die strittigen Punkte gab es nicht. Diese sollen im Rahmen der Entwurfsplanung gelöst werden. Auf die Entwurfsplanung folgt die Genehmigungsplanung und dann die Ausführungsplanung.  Man wurde nicht müde, zu erklären, dass man alle Problemfälle im Auge habe. Bei umgesetzten RS wurde oft großer Aufwand getrieben (Verlegung von Werksausfahrten, sogar Abriss einer Lagerhalle…), um Einschränkungen für andere Verkehrsteilnehmer zu minimieren und zusätzliche Gefährdungen auszuschließen. Selbst die Frage nach dem Effekt einer Ablehnung der genehmigten Vorzugsvariante durch den Eppelheimer GR konnte nicht schlüssig beantwortet werden.

Kritische ungeklärte Punkte sind für uns:

1. Ein 4 Meter breites Asphalt- oder Betonband zerschneidet die Gemarkung und benachteiligt Erholungssuchende, Landwirte und andere Verkehrsteilnehmer.
2. Der Bahndamm ist teilweise Biotop. Wenn hier Eingriffe vorgenommen werden, müssen diese 1 zu 10 ausgeglichen werden. Auf der kleinen Eppelheimer Gemarkung sehen wir hier keine Möglichkeit.
3. Mischnutzung ab den Birkig-Höfen: Konflikte mit Verkehren zur Grillhütte zur Kleingartenanlage, ASV, Straße am Sportplatz Citybus, Betonwerk, Wild und ADM.
4. Die Leonie-Wild-Straße fungiert als Absauger für den Eppelheimer Süden und für Werksangehörige ADM und Capri-Sun. Diese Verkehre werden nach Eppelheim verlagert und verschärfen die ohnehin schwierige Verkehrssituation in der Stadt.
5. Fehlende Gespräche mit dem Eigentümer des Bahndamms und wichtigen Anliegern wie EDEKA oder Betonwerk.
6. Die Wege sind größtenteils zu schmal.

Bei allen Beteiligungsformaten wurde diese und viele weitere Punkte immer wieder angebracht. Schlüssige Antworten wurden bisher nicht gegeben. Die CDU/FDP sieht deshalb die Variante 2 des RS 16 weiterhin kritisch.

Foto: CDU/FDP Fraktion – Rabea Niebel, Linus Wiegand, Harald Andres, Horst Fießer, Volker Wiegand, Peter Schib, Christine Brendel

Auf einem Radschnellweg können Radfahrer besonders sicher, zügig und komfortabel von A nach B kommen. Mit Radschnellwegen sollen Pendler dazu gebracht werden, von anderen Verkehrsmitteln auf das Rad umzusteigen. Wie sieht so ein Weg aus? Er hat eine Breite von 4,00 Metern und besteht aus Asphalt oder Beton. Er soll möglichst Vorfahrt an Knotenpunkten haben oder die Querung von Hauptverkehrsstraßen mit geringen Steigungen und Gefällen über Brücken oder in Tunnels geführt werden. Radschnellwege sollen ausschließlich Radfahrern vorbehalten sein.

Die CDU/FDP Fraktion im Eppelheimer Gemeinderat ist gegen einen Radschnellweg auf Eppelheimer Gemarkung insbesondere an oder auf dem Gelände des alten Bahndamms. Egal wo ein solcher Weg durch das Eppelheimer Feld führt, ein 4 Meter breites Asphalt- oder Betonband zerschneidet die Gemarkung und benachteiligt Erholungssuchende, Landwirte und andere Verkehrsteilnehmer. Durch das Eppelheimer Feld führen bereits mehrere Radwege. Diese zu ertüchtigen oder auszubauen bringt unseres Erachtens mehr als Millionen Euro in einen Radschnellweg zu stecken. Was meinen wir mit Ertüchtigen und Ausbauen? Im Norden könnten wir uns einen Weg entlang der Flurbereinigung vorstellen, der in Kooperation mit Heidelberg an der nördlichen Gemarkungsgrenze in Richtung S-Bahnhof Wieblingen geführt werden könnte. In der Mitte haben wir in Verlängerung des Konrad-Adenauer-Rings bereits einen Radweg, genau wie an der L 543 zwischen Eppelheim und Plankstadt. Der meistbefahrene Radweg ist der „Schulweg“, der von der Brücke über die Ostumgehung Plankstadt am Wasserwerk vorbei in die Fahrradstraße (Richard-Wagner-Straße) zum Schulzentrum führt. Im Süden gibt es weitere Verbindungen in Richtung Schwetzingen und Oftersheim. All diese Wege stehen auch Radfahrerinnen und Radfahrern zur Verfügung. Sie ermöglichen eine gute und sichere Verbindung in Richtung Norden, Westen und Süden. Nadelöhr ist und wird immer die Querung der A5 in Richtung Osten bleiben. Wir sind gegen eine einseitige Bevorzugung einer Gruppe von Verkehrsteilnehmern und für ein gleichberechtigtes Miteinander nach §1 STVO.